Während meiner Ausbildung zur Mediatorin begegnete mir dieses Wörtchen zum ersten Mal so ganz bewusst:
EIGENVERANTWORTUNG
"Schon klar!", dachte ich damals im ersten Moment, "Das bedeutet, die Verantwortung für das eigene Handeln und die eigenen Entscheidungen zu übernehmen und eventuelle Konsequenzen ebenfalls
selbst zu tragen."
In den darauf folgenden Tagen durfte ich lernen, dass das, was ich da im ersten Moment dachte, nur die Spitze des Eisbergs war. Oben aus dem Wasser lukte die Verantwortung für die eigenen
Entscheidungen und das eigene Handeln.
Aber was war darunter? Was war da noch "unter Wasser"?
Da tauchte plötzlich die VERANTWORTUNGSÜBERNAHME FÜR UNSERE EIGENEN GEFÜHLE auf.
"Hä, wie jetzt? Was bedeutet, wir Menschen sind selbst verantwortlich für unsere Gefühle? Die werden doch durch andere Menschen ausgelöst?", fragte ich im ersten Moment ganz erstaunt.
"Das stimmt!", war die Antwort meines Ausbilders, "Sie werden vielleicht manchmal AUSGELÖST durch jemand anderes. Doch DU als erwachsener Mensch bist die einzige Person die Einfluss auf den
Verlauf deiner Gefühle hat. Du hast es in der Hand wie schnell sie wieder vergehen. Und du hast selbst den Hut auf wie du mit ihnen umgehst. Das nennt man Eigenverantwortung."
Und in dem Atemzug tauchte auch schon die VERANTWORTUNGSÜBERNAHME FÜR UNSERE EIGENEN BEDÜRFNISSE unter dem Eisberg auf, als mein Trainer ergänzte:
"Und sobald du die Verantwotung für den Umgang mit deinen eigenen Gefühle bei dir lässt, behältst du auch die Zügel für die Erfüllung deiner individuellen Bedürfnisse selbst in der Hand. Du
machst dich dadurch frei von anderen und befreist auch sie sozusagen von Abhängigkeiten zu dir."
Wow, wow, wow!
Das war für mich ein magischer Moment - sozusagen meine Rakete in Richtung Freiheit und Selbstbestimmung.
Ich verstand, dass ich selbst als erwachsener Mensch weder in der Verantwortung für die Gefühle anderer stand noch alleine für die Erfüllung der Bedürfnisse anderer verantwortlich sein konnte.
Durch diese Erkenntnis konnte ich mich von lange auf meinen Schultern lastenden
Schuldgefühlen, Abhängigkeiten und Fremdbestimmungen lösen.
Doch nur allein durch meinen eigenen Aha-Moment änderten sich viele Dinge in meinem Umfeld noch nicht.
Ich bemerkte, dass viele Menschen in meinem beruflichen und familiären Umfeld diese "Wunderwaffe Eigenverantwortung" bisher scheinbar noch nicht für sich entdeckt hatten. Und so fragte ich mich,
ob der Grund dafür wohl ausschließlich im Nicht-Wissen (wie bei mir zuvor) lag oder vielleicht auch daran, dass ein eigenverantwortliches Leben vielleicht in den Augen des einen oder anderen
Menschen vielleicht auch Nachteile haben könnte.
So habe ich mich auf die Suche gemacht nach all dem, was ein Leben in Selbstverantwortung so mit sich bringt.
Was ich herausgefunden habe, siehst Du in diesem kurzen Video:
Erzähl doch mal, wie ist es in deinem Umfeld? Kennst du auch ein paar Personen, bei denen du dir denkst, dass sie noch nicht die Vorteile von eigenverantwortlichem
Leben für sich gefunden haben?
Und wie ist es eigentlich bei dir selbst mit der Eigenverantwortung? Fällst es dir immer und zu jeder Zeit ganz leicht, die volle Veranwortung für dein Leben, deine
Gefühle und für die Erfüllung deiner Bedürfnisse zu übernehmen?
Und falls nicht (was ich übrigens sehr, sehr gut nachvollziehen kann): In welchen Situationen fällt es dir besonders schwer?
Schreib es mir gern in die Kommentare hier im Blog oder unter dem Video auf YouTube.
Auf jeden Fall wünsche ich dir von Herzen, dass du weiterhin den Mut und die innere Stärke findest, um dein Leben gelassen, frei und selbstbestimmt leben zu können.
Alles Liebe,
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Holger (Donnerstag, 08 August 2024 11:32)
Hallo Laura,
wow vielen Dank für diesen wundervollen Beitrag. Für mich hast du es sehr gut auf den Punkt gebracht, die Verantwortung für seine eigenen Gefühle zu übernehmen.
Mir selbst gelingt es noch nicht immer, in manchen Situationen kann ichs noch nicht ausdrücken, wenn ich etwas spüre, wo es sich für mich nicht gut anfühlt, aber noch nicht genau weiß was. Manchmal ist es auch so, das ich mich in solchen Moment mich noch nicht immer gleich traue das Wort zu ergreifen, aus Scham oder mich selbst nicht wichtig genug nehme, bzw. den anderen ausreden zulassen, oder irgendwas was in die Richtung oder alles zusammen... Verstehst du was ich meine?
Alles Liebe
Holger